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Du willst erfolgreich imkern lernen? Dann beachte diese 7 einfachen Regeln!

Imkern ist ein super Hobby, bei dem du ständig was lernst, in der Natur bist, mit faszinierenden Tieren arbeitest und Naturschutz betreiben kannst. Außerdem hast du durch den Verkauf von Honig und anderen Bienenprodukten die Möglichkeit, Geld zu verdienen.

Du siehst es gibt zahlreiche Gründe warum es sich lohnt mit dem Imkern zu beginnen.

Doch wie bei jedem Hobby klappt nicht immer alles gleich am Anfang. Wenn du mit dem Tennisspielen anfängst, wirst du ja auch nicht gleich in Wimbledon alle vom Platz fegen können.

Genauso ist es beim Imkern. Erst einmal wirst du eine Lernkurve durchlaufen, Fehler machen und Erfahrungen sammeln. Das ist normal und gehört beim Imkern einfach dazu.

Doch es gib eine gute Nachricht. Du musst nicht jeden Fehler selbst machen.

Es gibt beim erfolgreichen Imkern zwar gefühlt unzählige Betriebsweisen, also Arten wie man die Völker durch das Jahr führt.

Aber Unabhängig von den Details, gibt es auch ein paar generelle Regeln die gerade dir als Anfänger helfen mit deinen Bienen unbeschadet durch die Anfangszeit zu kommen.

Sie funktionieren so ähnlich, wie die Leitplanken für den Fahranfänger. Zwischen den Leitplanken kannst du frei entscheiden, wie schnell du auf welcher Spur fährst. Du solltest nur nicht die Bahn zwischen den Leitplanken verlassen. Denn dann kommt es ziemlich sicher zum Crash in deinem Bienenstock.

Also schnall dich an und los geht’s. Hier kommen 7 Tipps, die dir das Imkern lernen erleichtern:

Imkern lernen Tipp Nr. 1: Überleben ist das Hauptziel

Die Motivation, mit dem Imkern anzufangen, kann so unterschiedlich sein, wie die Sorten in einer Eisdiele.

Das Interesse an der Biene, das Naturerlebnis, die Produktion von Honig, das Arbeiten an der frischen Luft, der Umweltschutz (zum nachhaltigen Imkern findest du hier eine Artikelserie), der Aufbau eines Nebenerwerbs, all das sind mögliche Gründe, warum du das Imkern erlernen willst. (Deine Motivation fehlt noch in der Auflistung? Dann schreib mir deinen Grund in die Kommentare und ich kann ihn in die Liste mit aufnehmen.)

Doch egal welche Motivation dich antreibt, es gibt eine Grundvoraussetzung, die für alle gleich ist.

Deine Bienen müssen überleben.

Hört sich ein wenig übertrieben an?

Ist es aber nicht.

Wenn du mit dem Imkern anfängst und du es schaffst, dass alle deine Völker das erste Jahr überleben, dann kannst du dir schon mal auf die Schulter klopfen. Herzlichen Glückwunsch, das schafft nicht jeder.

Denn gerade am Anfang sind dir viele Zusammenhänge einfach nicht bewusst. Daher wirst du zwangsläufig Fehler machen.

Das ist bei mir nicht anders gewesen. Ich habe zum Beispiel in meinem ersten Jahr einen Ableger schlichtweg verhungern lassen.

Ganz einfach aus dem Grund, weil ich nicht wusste, wieviel Futter ein Ableger zum Aufbau eines Wintervorrates braucht.

Ich hatte von einem erfahrenen Imker gehört, dass das Brutnest beim Ableger durch zu starke Auffütterung verhonigen kann.

Sehr schlecht für die Bienen.

Also habe ich nur minimal Winterfutter gegeben.

Das war noch schlechter für die Bienen.

Am Ende ist das Volk nicht durch den Winter gekommen.

Seitdem füttere ich vernünftig auf und habe keine Probleme mehr mit verhungerten Völkern.

Also fokussiere dich darauf, dass die Völker das erste Jahr überleben, denn das ist schon ein großer Erfolg für einen Jungimker. Mit dem Ernten von Honig oder Pollen, der Völkervermehrung oder der Königinnenzucht kannst du dich beschäftigen, wenn du deine Völker erfolgreich durch den ersten Winter gebracht hast.

Und dabei helfen dir die nächsten Tipps.

Imkern lernen Tipp Nr. 2: Wissen ist der Erfolgsgarant

Ein alter Imkerspruch lautet sinngemäß:

„Wenn es den Bienen nicht gut geht, dann steht das Problem in der Regel hinter den Beuten“

Wenn also was schiefläuft, dann ist meistens der Imker die Ursache. Und das nicht aus Faulheit, oder böser Absicht, sondern weil einfach das entsprechende Wissen fehlt.

„Na toll, wo soll ich das als Anfänger denn so schnell herbekommen?“ Fragst du dich jetzt vielleicht frustriert.

Aber da kann ich dich beruhigen. Denn heutzutage stehen dir alle wichtigen Informationen zur Verfügung. Es gibt zahlreiche gute Bücher, youtube Kanäle oder Blogs wie erfolgreich-imkern zum Beispiel (Eine Auswahl findest du hier).

Außerdem musst du am Anfang auch nicht gleich alles wissen.

Wenn du dich darauf konzentrierst dein Volk gut durchs Jahr zu bringen, dann kannst du am Anfang auch alle Informationen zur Königinnenzucht, Herstellung von Bienenprodukten oder dem Wandern mit Bienenvölkern links liegen lassen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dir Wissen abzuschauen.

Es gibt da draußen eine ganze Reihe von erfahrenen Imkern. Viele findest du in einem Imkerverein.

Wenn du auf Geselligkeit stehst und gerne in der Gruppe lernst, dann kann dir ein guter Anfängerkurs des örtlichen Imkervereins echt weiterhelfen.

Generell lege ich dir ans Herz, von anderen Imkern zu lernen. Es macht einfach einen Unterschied, sich Wissen anzulesen oder sich mit einer kompetenten Person auszutauschen.

Ob du das dann im Imkerverein, durch einen Kurs (online oder offline) oder durch einen Mentor machst, kannst du dir im Grunde genommen aussuchen.

Ich habe zum Beispiel damals mit einem Anfängerkurs in einem Imkerverein besucht. Rückblickend hätte ich aber besser als Ergänzung noch einen Onlinekurs dazu gemacht.

Suche dir einfach den Weg aus, der zu dir passt.

Imkern lernen Tipp Nr. 3: Das Beutensystem ist erst einmal egal

Auch entscheidet das Material am Anfang sehr wenig über deinen Erfolg. Du kannst dir gerne die teuerste Ausrüstung kaufen, ein nagelneues Beutensystem bestellen und ein Volk mit einer inselbegatteten Zuchtkönigin hineinsetzen, nur wird das deinen Bienen relativ egal sein.

Über den Erfolg im ersten Jahr entscheidet vielmehr, wie du das Volk kräftig und gesund hältst.

Erst wenn du hier den Dreh raushast, dann kannst du verschiedenste Materialien ausprobieren. So wirst du mit der Zeit eine Vorliebe für ein bestimmtes Beutensystem und weitere Utensilien, wie Stockmeißel, Smoker, Winterfutter, Schleuder usw. entwickeln, welches an deine persönliche Betriebsweise angepasst ist. 

Solange du also noch am Anfang stehst, reicht ein Starterset des regionalen Händlers aus. So habe ich damals auch angefangen und meine Ausrüstung im Laufe der Zeit stetig ergänzt oder ausgewechselt.

Imkern lernen Tipp Nr. 4: Nimm die Varroa ernst!

Es gibt eine ganze Reihe von Schädlingen die es auf deine Bienen abgesehen haben. Doch wenn dein Bienenvolk gesund ist, wird es mit den meisten keine Probleme bekommen.

Es gibt nur eine wichtige Ausnahme.

Die Varroamilbe!

Die solltest du unbedingt ernst nehmen, denn in 99,9% der Fälle sterben die Völker, wenn du nicht etwas gegen die eingeschleppte Milbe unternimmst.

Die gute Nachricht dabei: Es gibt einige wirkungsvolle Behandlungsmethoden.

Letztendlich hast du die Qual der Wahl, da es nicht nur eine einzige Methode gegen die Varroa gibt. Doch egal wofür du dich entscheidest. Am wichtigsten ist, dass du behandelst.

Untätigkeit ist tödlich.

Mein persönlicher Favorit für Anfänger ist die Behandlung der Völker im Sommer mit Ameisensäure gefolgt von einer Behandlung mit Oxalsäure im Winter. Ich selber habe die letzten Jahre damit gearbeitet und gute Erfahrungen gemacht.

In diesem Jahr werde ich aber auch andere Methoden austesten, da gerade die Ameisensäure nicht ganz ohne für die Bienen ist.

Imkern lernen Tipp Nr. 5: Fange mit 2 Völkern an (nicht mit einem)

Der Tag an dem du dein erstes Bienenvolk im aufstellst, ist ein denkwürdiger, denn ab diesem Tag bist du ein Imker (wenn auch noch ein sehr unerfahrener). Glückwunsch dazu!

Wäre nur blöd, wenn du es nicht lange bleibst.

Warum?

Weil es gut sein kann, dass dir dein Volk aus verschiedensten Gründen stirbt.

Egal wie engagiert du bist, es kann passieren. Das ist schon unzähligen Jungimkern vor dir passiert (inklusive mir) und passiert selbst Profis mit jahrelanger Erfahrung hin und wieder.

Daher ist es besser, wenn du direkt mit zwei Völkern startest. Damit erhöhst du die Chance, im nächsten Frühjahr ein überlegendes Volk zu haben, dramatisch.

Außerdem hält sich der Aufwand bei zwei Völkern noch in Grenzen und du siehst auch direkt, dass jedes Bienenvolk einen eigenen Charakter hat.

Also alles gute Gründe dich im ersten Jahr nicht auf ein Volk zu verlassen.

Imkern lernen Tipp Nr. 6: Sorge für reichlich Wintervorrat

Bienen brauchen ein Vorrat, um über den Winter zu kommen. Nur deshalb legen sie übrigens die Honigvorräte an.

Bei staatenbildenden Hummeln und Wespen ist das anders. Sie bilden zwar auch Völker, aber im Herbst ist Schluss und nur die Königinnen fürs nächste Jahr überleben die kalte Jahreszeit.

Die Honigvorräte sind also überlebenswichtig.

Blöd nur, dass wir Imker sie ihnen regelmäßig wegnehmen. Aber wenn du Honig haben willst, geht es leider nicht anders.

Im Gegenzug solltest du dann aber unbedingt dafür sorgen, dass die Bienen trotzdem genug Vorräte für den Winter haben.

Dies erreichst du durch das Auffüttern im Sommer. Die benötigten Mengen hängen dabei davon ab, wie stark das Volk noch Tracht vorfindet und wie stark es ist. Ableger benötigen logischerweise viel weniger Futter als ein starkes Wirtschaftsvolk.

Wichtig ist im Endeffekt nur, dass du im Oktober genug volle Futterwaben in dem Volk hast. Gerade in den ersten Jahren würde ich dir raten, lieber etwas mehr zu füttern. Wenn die Bienen es über den Winter nicht verbrauchen, kannst du die übriggebliebenen Futterwaben im Frühjahr rausnehmen und gegebenenfalls zu einem hungernden Volk geben.

Und selbst wenn du die Futterwabe erst einmal bei keinem Volk brauchst. So ist es immer noch besser, als wenn Futter bei einem Volk fehlt und es dir im Februar/März verhungert.

Imkern lernen Tipp Nr. 7: Dokumentiere was tu tust

„Wer schreibt der bleibt!“

Ein altes Sprichwort, aber wahr.

Doch was hat Schreiben mit dem Imkern zu tun?

Eine ganze Menge. Du kannst natürlich komplett ohne eine Dokumentation imkern. Solltest du aber gerade am Anfang nicht. Selbst wenn du nur zwei Völker hast, wirst du den Überblick verlieren.

Wie viel Winterfutter hast du zum Volk gegeben? Wie lief die Varroabehandlung? Wann hast du zum letzten Mal die Königin oder junge Brut gesehen?

Alles Fragen, die du in der Rückschau nur beantworten kannst, wenn du dokumentierst. Und diese Fragen solltest du dir auf jeden Fall stellen, denn nur dann kannst du lernen, was gut geklappt hat, was nicht und vor allen Dingen warum.

Denn ohne Dokumentation lernst du deutlich langsamer und verlierst zusätzlich noch relativ schnell die Übersicht.

Also schreibe dir die wichtigen Punkte immer auf. Wie du das machst, ist dir überlassen. Ob mit Stockkarten, einer Exceltabelle oder einer App auf dem Handy ist im Grunde egal. Hauptsache du machst es und behältst den Überblick.

Fazit

Ich hoffe, dass dir diese Tipps den Einstieg in die Imkerei erleichtern. Denn wenn du beim Start nicht direkt eine Bruchlandung mit deinen Bienen hinlegst, wirst du sehr schnell merken, was für ein tolles Hobby die Imkerei ist.

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen!

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