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Die Bienenflucht – Zwingend nötig, oder „Nice to have“?

Im Frühsommer haben sich die Honigräume zum ersten Mal gut gefüllt, so dass endlich die lang ersehnte Zeit der Honigernte naht. Doch bevor der Honig geschleudert, gesiebt und in Gläser abgefüllt wird, steht zunächst das Einsammeln der Waben an.

Dazu musst du jedoch erst einmal die vollen Honigwaben von den aufsitzenden Bienen trennen. Denn diese sollen schließlich beim Volk bleiben.

Um dabei die Bienen und auch dich nicht zu sehr zu stressen, gibt es ein wirklich einfaches und leicht zu verwendendes Hilfsmittel.

Die Bienenflucht!

Woraus besteht eine Bienenflucht?

Die Bienenflucht ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Zwischenboden mit einem runden Loch in der Mitte.

Unter diesem Loch wird ein Aufsatz befestigt, so dass ein regulierter Durchgang entsteht.

Das Besondere dabei ist, dass der Durchgang nur in eine Richtung leicht passierbar ist. Sozusagen eine Art Einbahnstraße für Bienen.

Funktionsweise

Das zentrale Element bei der Bienenflucht ist der Aufsatz, welcher unter dem Loch im Zwischenboden befestigt wird.

Es gibt hier verschiedene Ausführungen (z.B. rauten- oder sternenförmig) doch das Prinzip ist stets dasselbe. Die Bienen können aus dem Honigraum durch das Loch einfach nach unten in den Brutraum krabbeln.

Da der Aufsatz das Loch nach unten in kleine Ausgänge verschlankt, finden jedoch kaum Bienen den Weg nach oben. Dafür sind die Ausgänge des Aufsatzes einfach zu klein.

So werden über die Zeit immer mehr Bienen nach unten in den Brutraum wandern. Den Rückweg vom Brutraum in den Honigraum findet hingegen kaum eine Biene.

Außerdem werden die Pheromone der Königin durch den Zwischenboden vom Honigraum abgehalten, so dass immer mehr Bienen motiviert werden, den Weg nach unten zu suchen.

Auf diese Weise ziehen sich die Bienen friedlich von den Honigräumen zurück und wir Imker können mit der Ernte starten.

Wie benutzt man die Bienenflucht?

Doch wie genau setzt man die Bienenflucht nun ein?

Zunächst einmal setzt du die Bienenflucht zusammen und schraubst den Aufsatz auf den Zwischenboden.

Dann platzierst Du die Bienenflucht am Vorabend deiner Honigernte zwischen Honigraum und Brutraum. Dabei brauchst du das Absperrgitter nicht entfernen.

Über Nacht wandern die Bienen größtenteils nach unten.

Am nächsten Morgen kannst du nun die Honigräume abnehmen. Wahrscheinlich werden noch ein paar Bienen auf den Waben sitzen. Diese fegst du zügig ab und verstaust die geernteten Honigräume bienendicht für den Transport.

Nach dem Schleudern bringst du die Honigräume am Nachmittag wieder zu den Völkern zurück, entfernst die Bienenflucht und setzt die Honigräume zum Ausschlecken wieder auf.

Fazit

Die Bienenflucht erleichtert dir das Abräumen der Honigräume ungemein.

Testweise habe ich ein Volk in diesem Jahr mal ohne Bienenflucht abgeerntet und der Unterschied war schon extrem. Dabei störte mich am meisten, dass die vielen Bienen immer wieder aufs Neue den Weg auf die Wabe fanden und sonderlich friedlich waren sie nach mehrmaligem Abfegen auch nicht mehr.

Eine Bienenflucht ist also definitiv eine sinnvolle Investition und die 10 bis 15€ inklusive Zwischenboden sind gut angelegt.

Welche Formvariante du dabei wählst, ist aus meiner Sicht zweitrangig, Hauptsache die Bienen finden stressfrei den Weg aus dem Honigraum.

Wie sind deine Erfahrungen mit der Bienenflucht? Welches Modell funktioniert bei dir am besten? Oder verzichtest du bewusst darauf?

Schreibe es mir gerne in die Kommentare.

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