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Der ultimative Guide zum perfekten Honiglikör

Vor über 500 Jahren feierte der Honiglikör im fernen Ostpreußen als Bärenfang Premiere. Schnell war er ein allseits beliebter Likör und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert und an den aktuellen Zeitgeist angepasst. Dadurch sind unzählige Variationen entstanden, so dass du dich im Dickicht der Rezepte schnell verirren kannst.

Doch es gibt auch einen einfachen Weg den Überblick zu behalten und den zeige ich dir in folgendem Artikel.

Was ist eigentlich ein Honiglikör?

Honiglikör ist kein Hexenwerk. Es gibt keine exotischen Zutaten, oder teure Geräte die man zu Herstellung benötigt.

Ein Honiglikör besteht aus Honig, Gewürzen und hochprozentigem Alkohol. Der fertige Likör hat in der Regel einen Alkoholgehalt von 20% bis 40% Vol. und wenn er richtig gut schmecken soll, wird er noch einige Monate gelagert.

Wie stelle ich einen Honiglikör her?

Du weißt jetzt aus welchen Bestandteilen ein Honiglikör besteht. Doch wie wird daraus ein Likör?

Folge beim ersten Mal einfach folgendem Grundrezept:

  1. Besorge dir einen Liter Wodka und 1kg Honig (am besten Akazie oder Robinie).
  2. Erwärme beides getrennt auf 25 Grad. Je kälter Honig und Wodka sind, desto schlechter vermischen sie sich. Auf keinen Fall stärker erhitzen. Der Alkohol geht zwar erst bei 70 Grad flöten, im Honig tötest du aber schon alles Gute jenseits von 30 Grad ab.
  3. Den leicht erwärmten Honig zu dem Wodka geben. Wenn du es umgekehrt machst, schwimmt der leichtere Wodka auf dem Honig und du kannst beides nur schwer vermischen.
  4. Beides solange verrühren bis der Honig völlig aufgelöst ist.
  5. Optional: Gewürze deiner Wahl hinzugeben (Z.B. Anis, Nelken, Vanille, Zimt oder Zitrone)
  6. Alles in gut verschließbare Glasflaschen abfüllen und dunkel lagern bis sich alle unlöslichen Schwebeteile am Flaschenboden abgelagert haben.
  7. Den klaren Überstand in saubere Flaschen abfüllen. Das wars!

Idealerweise lässt du den Honiglikör noch 6 bis 12 Monate in der Flasche reifen. Wenn man ganz ungeduldig ist, kann aber schon ruhig vorher einmal probieren ;-).

Honiglikör herzustellen ist also gar nicht schwer, doch du willst ja nicht irgendeinen Honiglikör herstellen sondern den perfekten für deinen Geschmack.

Du weißt bereits, dass Honiglikör aus 3 Elementen besteht

  • Alkohol
  • Honig
  • Gewürz

Das sind auch die entscheidenden Stellschrauben für den Geschmack

Stellschraube Alkohol

Mit der Auswahl des Alkohols legst du den Grundstein für den späteren Geschmack.  Wodka ist Geschmacksneutral und daher ideal, wenn Honig und Gewürze das Aroma bestimmen sollen.

Grappa, Cognac oder Weinbrand werden aus Wein bzw. Trester gewonnen und haben ein stärkeres Aroma. Gelungen finde ich zum Beispiel einen eher fruchtigen Grappa in einem Honiglikör für den Sommer.

Whisky hat sicherlich das variabelste Aroma. Ein milder Blend ergänzt oftmals sehr gut die Honignoten. Wenn man dagegen einen rauchigen Single Malt wählt, dann wird dieser den Likör schnell dominieren.

Korn wird ebenfalls häufig in Rezepten verwendet. Ich verzichte jedoch  auf ihn, da mir Korn einfach nicht schmeckt. Generell kannst du damit aber auch gute Liköre herstellen.

Stellschraube Honig

Durch die Menge an Honig bestimmst du die Süße des Likörs. Nach meinem Grundrezept nimmst du 1kg Honig pro Liter Alkohol. Wenn dir das nicht süß genug ist, versuch es mal mit 1 l Honig (das entspricht 1,3 kg) auf 1 l Alkohol. Auch die Sorte des Honigs ist für den Geschmack wichtig. Akazien und Rapshonig haben relativ wenig Eigengeschmack. Waldhonig, Linde oder Kastanie verleihen dem Likör eine würzigere Note.

Stellschraube Gewürze

Mit den Gewürzen gibst du dem Likör den letzten Schliff. Deswegen solltest du sie nur sparsam einsetzen. Schließlich willst du einen Honiglikör mit einer Anisnote herstellen und nicht einen Anislikör mit Honigaroma. Neben dem schon erwähnten Anis kannst du auch Nelken, Vanille, Zimt oder Zitrone einsetzen. Es sind auch Kombinationen aus mehreren Gewürzen möglich. Zu einem winterlichen Likör passen ganz gut Nelken und Zimt. Willst du den Likör im Sommer auf dem Balkon genießen, passt eher Zitrone als erfrischende Komponente.

Du hast also viele Möglichkeiten einen Honiglikör ganz nach deinen Vorstellungen zu kreieren. Allein mit den genannten Alkohol-, Honig- und Gewürzsorten kannst du schon über 100 verschiedene Variationen durchspielen

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Starte doch einfach mit deinem Lieblingshonig, dem geschmacksneutralen Wodka und dem Gewürz aus der Liste, welches du am liebsten magst. So setzt du dir auf jeden Fall erst mal einen Honiglikör an, der dir schmeckt. Bei den nächsten Ansätzen kannst du dann mutiger werden und fröhlich aus der Tabelle kombinieren bis du deinen perfekten Honiglikör gefunden hast. Die Mengenangaben bei den Gewürzen sind übrigens Vorschläge. Je nach Geschmack, kannst du auch mehr oder weniger nehmen.

Aktuell trinke ich übrigens eine Variante aus Wodka, Rapshonig, Zimt und Zitrone. Schmeckt echt gut. Ich habe in den Ansatz jedoch nur 500g Honig gegeben, dadurch ist er weniger süß und man schmeckt den Alkohol stärker durch.  Gefällt sicher nicht jedem, aber ich finde es gut 😉

Und wie sieht dein perfekter Honiglikör aus? Benutzt du noch andere Gewürze als die genannten? Hinterlasse mir gerne deinen Kommentar dazu.

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